Betriebswirt HwO – Das musst Du wissen!
Handwerk hat goldenen Boden – dieser Satz hat bis heute nichts an seiner Bedeutung verloren. Doch viele Menschen, die einen Handwerksberuf erlernt haben, suchen nach einer Form der Weiterbildung. Denn mit der höheren Qualifikation ist es nicht nur möglich, in interessanten und verantwortungsvollen Positionen zu arbeiten – in der Regel ist eine höhere Position gleichbedeutend mit einem besseren Gehalt. Der klassische Weiterbildungsweg im Handwerk führt vom Gesellen zum Meister.
In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch ein weiterer Abschluss etabliert, der im Qualifikationsniveau über dem Meister liegt: der höchste Abschluss im Handwerk ist der Betriebswirt HwO, der in der Handwerksordnung (HwO) festgeschrieben ist. Die alte Bezeichnung Betriebswirt HWK (Handwerkskammer) wird heute nicht mehr offiziell verwendet, findet sich aber noch immer im Sprachgebrauch – die Kürzel IHK und HwO meinen im Grunde dasselbe.
Voraussetzungen und Inhalte der Weiterbildung
Voraussetzung für den Betriebswirt HwO ist die erfolgreiche Meisterprüfung in einem handwerklichen Beruf. Alternativ sind die Voraussetzungen erfüllt, wenn eine Weiterbildung zum Fachwirt, Industriemeister, staatlich geprüften Techniker absolviert wurde oder vergleichbare Abschlüsse vorliegen.
Inhaltlich ist die Weiterbildung zum Betriebswirt HwO darauf ausgerichtet, den Teilnehmern einen umfassenden und tief gehenden Einblick in die wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen der Unternehmensführung zu schaffen. Insbesondere stehen dabei die Techniken der Unternehmensführung und des Personalmanagements, die Möglichkeiten der Strategieentwicklung und des Innovationsmanagements im Vordergrund. In seiner Tätigkeit verlässt der Betriebswirt HwO die Werkbank und nimmt Funktionen in der Unternehmensleitung wahr.
Wie anerkannt ist der Betriebswirt HwO?
Im Deutschen Qualifikationsrahmen ist der Betriebswirt HwO als höchster Anschluss für Handwerker einem Master-Abschluss an der Hochschule gleichgestellt. Doch nicht nur diese Gleichstellung mit einem akademischen Studienabschluss belegt die hohe Anerkennung des Betriebswirts HwO. Die Handwerkskammer legen die Prüfungsordnungen fest und nehmen die Prüfungen in eigener Verantwortung ab. Das hohe Ansehen der Handwerkskammern garantiert das hohe Niveau des Abschlusses. Viele Unternehmen im handwerklich-technischen Bereich suchen gezielt nach Betriebswirten HwO, da die Menschen mit diesem Abschluss handwerkliche Kompetenz und wirtschaftliches Wissen mitbringen.
Betriebswirt HwO oder IHK – Das sind die Vorteile
Während sich der Betriebswirt IHK vor allem an Menschen mit einer Berufsausbildung aus dem kaufmännischen Bereich richtet, orientiert sich der Betriebswirt HwO vor allem an Menschen aus dem Handwerk. Ausgehend von den bisherigen Werdegang der Absolventen bieten beide Abschlüsse unterschiedliche Vorteile. Wer aus dem Handwerk kommt, bleibt mit dem Betriebswirt HwO näher am Handwerk. Das Berufsziel bleibt der technische, produzierende Betrieb. Wer indes eine kaufmännische Ausbildung absolviert hat, ist beim Betriebswirt IHK besser aufgehoben, denn hier stehen kaufmännische Aspekte im Vordergrund.
Was verdient ein Betriebswirt HwO?
Mehr zu verdienen – das ist ein häufiger Grund für Weiterbildungen. Die Rechnung kann aufgehen. Abhängig von Unternehmen, Position und Aufgabenbereichen kann ein Betriebswirt HwO zwischen 2500 und 4500 Euro verdienen.
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